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Aufbau und Technik eines Plattenspielers

Plattenspieler Dual 604

Das ist ein Dual 604, Baujahr 1979, mit Direkantrieb, Halbautomatik, schwarzer Holzzarge, hier ohne Abdeckung. Im Inneren befindet sich das Netzteil, der Motor und die Elektronik auf Platine.

Plattenteller

Der Plattenteller ist aus Aluminium-Druckguss und wiegt 1,3 Kg. Darunter befindet sich das Chassis, welches federnd gelagert ist und damit Schutz vor Trittschall oder anderen Störeinflüssen bietet. Vor allem in Wohnungen mit alten Holzdielen wichtig.

Aufnahme Tonarm

Die Aufnahme des Tonarms mit dem Rädchen zum Einstellen der Auflagekraft. Am Ende des Tonarms befindet sich das Gewicht zum Ausbalancieren des Tonarms, welches nur beim ersten Montieren oder nach Auswechseln des Tonabnehmers erforderlich ist.

Tonarm Dual 604

Der Tonarm des Dual 604 ist leicht und kardanisch gelagert. Dadurch entsteht nur wenig Reibung, was Störeinflüsse verringert, die auf den Tonabnehmer wirken können. Die Headshell mit dem Tonabnehmer ist abgewinkelt, da sie sich möglichst parallel zu den Rillen der Schallplatte bewegen muss.

Anti-Skating

Das Anti-Skating-Einrichtung ist notwendig, weil auf den Tonarm beim Abspielen eine Kraft einwirkt, die ihn nach innen zieht. Mit Anti-Skating wirkt man dem entgegen. Wenn es das nicht gäbe, würden die Rillen der Schallplatten schneller verschleißen.

Drehzahl, Pitch

Drehzahlknopf regelt die Geschwindigkeit. Normaldrehzahl bei Langspielplatten und den meißten Singles beträgt 33 U/min. Maxisingles werden meist mit 45 U/min abgespielt. Pitch-Control dient der Tonhöhenabstimmung.

Tonabnehmer Shure M75
Der Tonabnehmer ist hier ein Shure M75 Type D, welcher ziemlich häufig in den 80ern verbaut wurde. Die Nadel ist ein Nachbau, da Shure die Originalnadeln nicht mehr herstellt. Dual bietet am Tonarm einen Hebel, der den Wechsel der Headshell mit dem Tonabnehmer sehr vereinfacht. Andere Hersteller arbeiten z.T. mit Schrauben. Der Tonabnehmer ist das wichtigste Element des Plattenspielers. Hier werden die winzigen mechanischen Bewegungen, die beim Abtasten der Rille auf die Nadel übertragen werden, in elektrische Spannung umgewandelt. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Systemen. Es gibt MM (Moving Magnet) und MC (Moving Coil). Bei MM bewegt sich ein Magnet zwischen zwei Spulen und bei MC eine Spule zwischen zwei Magneten. MC-Tonabnehmer sind hochwertiger, mit fest verbauter Nadel und nur sinnvoll bei hochwertigen Plattenspielern. Der Vorteil von MM besteht darin, das man die Nadel separat auswechseln kann.
Nadel Shure
Die Nadeln von MM-Tonabnehmersystemen sind wechselbar und sollten je nach Empfehlung des Herstellers nach 300 bis 500 Betriebsstunden ausgewechselt werden. Spätestens wenn die Schallplatte dumpf oder verzerrt klingt, oder die Nadel bei kleineren Kratzern hängen bleibt, ist es soweit. Außerdem können Nadeln ziemlich schnell verbiegen, z.B. bei ungesicherten Transport oder wenn in einem unaufmerksamen Moment der Tonarm neben der Schallplatte auf das Chassis knallt. Im Foto sieht man eine Shure Originalnadel die leicht verbogen ist. Diese Nadel kann man natürlich nicht mehr verwenden, da sie die linke Rillenflanke zu stark belasten würde.

Bei preiswerten Nadeln ist die Diamantspitze getippt, also geklebt. Bei Besseren Nadeln ist der Diamant komplett. Der Diamant ist der härteste natürliche Stoff, den es gibt. Der weichere Saphir wird nicht mehr für Nadeln verwendet.

Dual 604 Direktantrieb
Unter dem Plattenteller sieht es beim Dual 604 so aus. Der Motor sitzt direkt unter dem Tellerkonus und der schwarzen Abdeckung. Er treibt den Plattenteller direkt an und muss deshalb besonders gleichmäßig und ohne Vibrationen laufen. Die Motoren für Dual-Plattenspieler waren deshalb sehr gute Geräte. Viele Hersteller, auch Dual, setzen heutzutage auf Riemenantrieb, da die Motoren da nicht so hochwertig sein müssen und das am Ende preiswerter bei der Entwicklung wird. Durch den Riemen werden Vibrationen abgefangen.

Rechts neben dem Tellerkonus befindet sich ein gelbes Zahnrad, was am Ende der Schallplatte mit dafür sorgt, das der Tonarm in die Ausgangsstellung zurückkehrt.